Zwei Männer und ein Kind betreten die Bühne eines Cafés im Szeneviertel Friedrichshain.
Im Berlin des Jahres 2012 kann dass vieles bedeuten. Eine Demonstration gegen fehlende Kita-Plätze, eine Podiumsdiskussion zum Thema Gentrifizierung oder ein Symposium zum Thema Homoehe und Adoption.
Doch nichts dergleichen passiert. Stattdessen werden wir Zeuge eines beispiellosen Kontrollverlustes.
Innerhalb kürzester Zeit verwandelt das John Fichte Trio mit seinem Adult Funk das Kopfkino in etwas, das am ehesten mit einem Swinger-Club kurz nach der Markteinführung von Viagra zu vergleichen ist.
Die Temperaturen im Schankraum gleichen denen des Reaktors von Fukushima im Moment der Kernschmelze und trotzdem schüttet Brandmeister John Fichte im Verlaufe des Konzerts noch die ein oder andere Tonne Napalm ins Feuer.
Nach 30 Minuten rückt die Polizei an. Doch auch die Staatsmacht ist machtlos angesichts der Urgewalt, die die drei apokalyptischen Reiter auf der Bühne entfesseln. Es bleibt nur der Rückzug (laut Polizeibericht erlitten alle am Einsatz beteiligten Beamten schwere Verletzungen am Trommelfell und befinden sich derzeit in polizeipsychologischer Behandlung).
Die Band wütet weiter und als John Fiche das Konzert mit einer fulminanten Darbietung von Steve Millers' "The Joker" beendet, haben die meisten Zuschauer schon das Bewusstsein verloren...
Funk is dead they say....long live funk !!!