Gibt es als Galerie so etwas wie ein Existenzrecht ? Und
wenn ja, wie erwirbt man es ?
Diese und weitere Fragen stellten sich im Oktober 2007
Galerist Homme von Schuessel und Kurator Antonius Hertrampf-Dürrbein bei ihrem
ersten Zusammentreffen.
Von Schuessel, ein Veteran der Berliner Kunstszene, betrieb zu
dieser Zeit bereits seit Jahren sehr erfolgreich eine Galerie in Wilmersdorf,
in der er sich vorwiegend auf den Handel mit zeitgenössischen Installationen
aus flüchtigen Materialien wie Schall und Rauch konzentrierte und war, wie man
heute sagt, ausgebrannt und des ständig wachsenden Erfolges überdrüssig.
Hertrampf-Dürrbein, Sohn der ehemaligen Deutschen
Botschafterin in Nordkorea Doris Hertrampf, hatte seine Jungend in der
vermutlich restriktivsten Gesellschaft unserer Tage verbracht und brannte nach
seiner Rückkehr nach Deutschland darauf, den Untergrund-Künstlern, die er während
seiner Zeit in Nordkorea kennengelernt hatte, eine Stimme geben.
Was lag da also für den jungen Idealisten und der erfahren
Kunsthändler näher, als ein gemeinsames Projekt aus der Taufe zu heben.
Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit präsentiert die Galerie
von Schuessel ab dem 31.08.2013 die Ausstellung „Rote Blume – Freies Land“ in
den neueröffneten Galerie-Räumen in Berlin Mitte.
Gezeigt werden Werke u.a. von Kim Su-Zien, Hwangbo Dakota,
Pak Soo-Jung, Paik Jeom-Ki und Bae Doona.
Dabei sind von Schuessel und Hertrampf-Dürrbein besonders
stolz, dass sie mit Kim Su-Zien erstmals eine Vertreterin der Nordkoreanischen
Untergrundkunstszene in Berlin begrüßen dürfen.
Die Vernissage beginnt um 16:00 Uhr mit einem Grußwort der
Ausstellungsmacher in den Räumen der Galerie von Schuessel in der Torstraße
118.
Ab 18:00 Uhr spielt das John Fichte Tryptichon das verehrte
Publikum mit Sozialistische Jazzstandards aus Pjöngjang.
Vereint im Glauben an Kunst und Freiheit (vlnr): Homme von Schuessel (Galerist) und Antonius Hertrampf-Dürrbein (Kurator)
Die Galerie Von Schuessel arbeitet kontinuierlich mit einem
festen Künstlerstamm.
Durch diese nachhaltige Zusammenarbeit mit den Künstlern ist
die Galerie eng an der stetigen Weiterentwicklung der einzelnen
künstlerischen Positionen beteiligt und damit seit ihren Anfängen durchgehend in das aktuelle
Kunstgeschehen der Volksrepublik Nordkorea involviert.
Zentrum und Ausgangspunkt der Galeriearbeit sind die von der
Galerie vertretenen
Künstler und die Entwicklung ihres künstlerischen Werkes.