Platz
9.997: Fulda
Ein ICE braust im Tiefflug über die norddeutsche Tiefebene. Plötzlich tauchen auf einer kleinen Lichtung Hütten mit Blechdächern auf, daneben eine Gruppe von Ureinwohnern. Der Fotograf drückt auf den Auslöser, hält die Reaktionen der Menschen fest, die nicht wissen, wie ihnen geschieht.
Ungezählte
Monde schlief die ehemalige Residenzstadt Fulda (im Volksmund auch "Milano
Due 2" genannt) einen gerechten Schlaf im Zonenrandgebiet der ehemaligen
BRD. Nahezu vollkommen abgeschottet, entwickelte sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit
eine Gesellschaftsform, in der Handel und Spiritualität eine in unseren Breitengarden
nicht gekannte Symbiose eingegangen sind.
Der Zufall verschlug kirmes-records Chef-Soziopath Homme von
Schuessel in diese unwirkliche Parallelwelt und seine phantastischen Bilder
ermöglichen Ihnen, liebe Leser, einen faszinierenden Einblick in eine Soziosphäre,
die sich jahrhundertelang ungestört durch Einflüsse von Okzident und Orient
entwickeln konnte.
Fulda früher: Werftarbeiter feiern die Fertigstellung eines neuen Einbaums
Fulda heute: Weit und breit keine Geldwechsler auf dem Weg zum Tempel
Moses hinterließ seinerzeit bei einem kurzen Zwischenstopp in Fulda ebenfalls zwei Tafeln, allerdings nur mit jeweils einem Gebot. Diese Gebote haben bis heute nichts von Ihrer Gültigkeit verloren.
Neben dem Binnenhandel spielt im Fuldaer Alltag....
...der Glaube eine große Rolle. Schilder weisen den Gläubigen den Weg zur nächstgelegenen Kultstätte.
Eben jener Glaube untersagt es dem geschlechtsreifen Fuldaer Mann das Haus ohne Kopfbedeckung zu verlassen.
Angesichts dieser Bilder haben wir von kirmes-records eine Initiative zur Schaffung von Schutzgebieten für in freiwilliger Isolierung lebender Menschen ins Leben gerufen und werden uns in Zukunft rigoros dafür einsetzen, dass die dort lebenden "Menschen" diesen Schutzraum nicht verlassen werden.