Wir sehen einen Marktplatz. Vielleicht irgendwo in der
arabischen Welt. Möglicherweise in Kairo oder in Bagdad. Menschen wühlen in alten
Kleidungstücken und Hausrat. Die Überreste der westlichen Welt werden hier erneut
Ihrer Bestimmung zugeführt.
Ein Mann betritt die Szene. Er öffnet einen Koffer, holt einige
Gegenstände heraus und dann passiert es.
Er dreht sich um und aus seinem Mund
ertönen die Worte:
„Cinnquata, Cinquanta“
Schlagartig wird klar, diese Szene spielt sich nicht
irgendwo weit weg an den Rändern der Zivilisation ab, sondern mitten unter uns,
in einer Großstadt im Herzen Europas. Das Elend klopft an unsere Türe und
es ist nur eine Frage der Zeit bis wir öffnen müssen.
Homme von Schuessels Beitrag „Cinquanta“, den wir hier im
Rahmen unserer Filmreihe „Trasparenz“ vorstellen, eröffnet ganz unironisch und ohne Voyeurismus einen
Blick in eine mögliche Zukunft in der Fragen wie: „Was ziehe ich heute an ?“
oder „Was gibt es heute zu essen ?“ auf einmal eine ganz andere Bedeutung
bekommen.
Wir sollten darüber nachdenken !